Aufgrund sehr guter Publikumsresonanz wird die Sonderausstellung „Nürnberg und der Orient“, integriert in die Dauerausstellung des Museums Tucherschloss und Hirsvogelsaal in Nürnberg, bis 10. Januar 2016 verlängert.
Die Ausstellung beleuchtet die vielfältigen Beziehungen zwischen Nürnberg und dem Morgenland in der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Sie zeigt die vielseitigen Einflüsse aus der arabischen Welt, die sich als Erbe in Europa niederschlugen. Der Fokus liegt auf der Rolle, die dabei Nürnberger Bürger spielten.
Nürnberger Händler wie Hans VI. Tucher waren es, die „exotische“ Waren aus dem Orient nördlich der Alpen verbreiteten – Gewürze, Kaffee, Weihrauch und edle Stoffe. Die Reichsstadt Nürnberg hätte im frühen Mittelalter ohne die Impulse aus der arabischen Welt nicht die dominierende wirtschaftliche Rolle spielen können, die sie hatte. Mit den Handelswaren erreichten das Abendland auch Erfindungen und Wissen aus dem Orient und schufen die Basis für wissenschaftliche Weiterentwicklung. Eine „Orientbegeisterung“ machte sich breit. Die Schwerpunkte der Ausstellung liegen beim Thema Handel und bei dem Wissen, das Europa aus dem Orient und durch Vermittlung der Araber als Erbe bezog.
Der Besucher wird auf bekannte und weniger bekannte Nürnberger stoßen, die einen Bezug zum Orient hatten oder ihr Wissen und Wirken auf den Erkenntnissen arabischer Gelehrter aufbauten. Überraschen werden in diesem Kontext Namen wie Albrecht Dürer, Martin Behaim, der berühmte Chronist Hartmut Schedel, der Papiermühlenfabrikant Ulmann Stromer, der Meistersinger Hans Rosenplüt und andere.
Auch in die Gegenwart wird der Bogen gespannt: zu Unternehmen aus der Metropolregion Nürnberg, für die arabische Länder einen wichtigen Absatzmarkt oder Produktionsort darstellen, genauso wie zum Thema Migration und Zusammenlaben in Franken.
Im Auftrag des Vereins Arabisches Museum Nürnberg e.V. habe ich die Ausstellung konzeptionell weiterentwickelt und realisiert.
Die Ausstellung, ein Kooperationsprojekt der Museen der Stadt Nürnberg und des Vereins Arabisches Museum Nürnberg e.V., ist seit 12. September 2015 zu sehen und wurde mit einem zweitägigen „Fest der Begegnung“ im Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal eröffnet.
Hier geht’s zum Ausstellungsort, Führungen sind auf Anfrage möglich.
– anm –